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Seit Menschengedenken versucht man viele Dinge in seinem Leben zu deuten, oder Gegenständen eine Bedeutung zu zuschreiben. Seien es die Sterne, das Wetter, die Körpersprache oder Blumen, zu Wissen was die Übergabe, das Verhalten oder die Konstellation bedeutet, ist eine Bereicherung des eigenen Lebens.
Manch einer schenkt dem geliebten Partner beispielsweise gelbe Rosen in der Annahme, gelb ist eine fröhliche und schöne Farbe ohne negative Eigenschaften. Hätte der Schenkende - bei dem es sich nicht um einen eingeweihten Floristen handelt - gewusst, dass die Bedeutung der gelben Rose auf Untreue, Eifersucht oder gar Neid hindeutet, hätte er eventuell lieber die orangefarbene, welche für Glück und Hoffnung steht oder aber die rosafarbene als Sinnbild für Jugend und Schönheit gewählt.
Nicht ganz zu unrecht fragt man sich, woher die Sprache kommt, wer sie entwickelt hat. Das erste gedruckte Buch ?La secretaire turc? von Du Vignau aus dem Jahr 1688 beschrieb die wortlose Kommunikation zwischen türkischen Männern und Frauen mit Blumen, Früchten, Hölzern und Düften, die zu damaliger Zeit Selam genannt wurden.
Die ?Briefe aus dem Orient? von Lady Mary Wortley Montagu berichteten im 18. Jahrhundert ebenfalls über den Ausdruck von Wünschen, Geheimnissen, Liebe oder Verabredungen mittels Blüten, welcher sich teilweise außerordentlich Präzise beispielsweise in der Bestimmung einer gewissen Stunde darstellte und lösten beim europäischen Adel eine große Welle der floralen Kommunikation aus.
So komplex wie eine Fremdsprache gestaltete sich nach und nach die Zeichensetzung mittels Blumen in der höfischen Kultur des Rokoko. Kein Florist erstellt bisher ein Lexikon, jedoch gewann besonderen Einfluss das aufwendig illustrierte Werk ?Les Ensembles des Fleurs? von Charlotte de Latour aus dem Jahr 1816, dessen Einfluss für den Umgang mit Blumen bis hin zu Balzac zu erahnen ist.
Heutzutage erfahren immer mehr Werke eine Neuauflage, da die Sprache der Blumen wieder mehr Anklang findet. Vielen ist bekannt, dass Rosen von Liebe sprechen und weiße Blumen, Margeriten ausgenommen größtenteils dem Schmuck der Gräber vorbehalten sind, jedoch interessieren sich Romantiker wieder für die Details, um der Geliebten beispielsweise durch eine dornenlose Rose mitzuteilen, dass alle Hoffnung auf fruchtbaren Boden fällt, statt ohne Blätter genau das Gegenteil zu sagen.
Wer würde nicht gerne den ganzen Tag von einem Meer aus Blumen und Pflanzen umgeben sein und damit auch noch sein täglich Brot verdienen? Dass der Beruf eines Floristen nicht immer nur aus der Anmut des Arbeitsmaterials besteht, sondern auch körperliche Belastbarkeit, Kreativität und Geschick voraussetzt, ist bei dem Anblick wunderschön gebundener Blumenarrangements leicht zu vergessen. Unersetzlich für den guten Ruf eines Floristen ist Stilsicherheit in Bezug auf Farb- und Formkombinationen und Ideenreichtum bei Kundenwünschen.
Die dreijährige Ausbildung erfolgt im Dualen System oder in der rein schulischen Unterweisung, wenn kein Ausbildungsplatz verfügbar ist. Allergiefreiheit sollte vor dem Beginn abgeklärt werden, um nicht später auf bestimmte Blütenpollen zu reagieren und somit vielleicht die eigene Karriere zu gefährden. Da die Arbeit größtenteils im Stehen ausgeführt wird, ist die körperliche Gesundheit wie auch Belastbarkeit eine dringende Voraussetzung. Ebenso wichtig ist die soziale Kompetenz, um Kundengespräche führen und Wünsche verstehen zu können.
Während der angehende Florist im Ausbildungsbetrieb zu Beginn verschiedene Gestaltungstechniken, die Pflege von Blumen und Pflanzen sowie den Umgang mit den Arbeitswerkzeugen erlernt, vermittelt die schulische Unterweisung Grundkenntnisse im juristischen wie auch kaufmännischen Bereich, unterstützend zum Ausbildungsbetrieb den Umgang mit Kunden (beispielsweise helfend bei der Zusammenstellung von Brautsträußen oder beratend bei der Auswahl anderer Produkte zur Seite stehen sowie entsprechende Tipps zur Pflege geben) oder Botanik.
Auch der Florist ist auf die Beständigkeit des Lernens angewiesen, daher eröffnen sich nach dem Abschluss der Ausbildung neben dem weiterführenden Lehrgang zum Floristmeister auch Fortbildungen aus den Bereichen Dekoration, EDV, Warenpräsentation oder für Fachbereiche im Umgang mit exotischen Blumen und Pflanzen. So kann stets gewährleistet werden, die Kundenwünsche auf der Basis aktuellen Fachwissens erfüllen zu können.
Die Arbeitsmöglichkeiten für einen guten Floristen erstrecken sich von der Kranzbinderei über die Friedhofsgärtnerei bis hin zum eigenen kleinen Unternehmen. Auch der Blumengroßhandel, Gartenfachmärkte oder Onlineversandhäuser rund um das Thema Blumen und Pflanzen sind gute Arbeitsplätze für den gelernten Floristen.